Samstag, 4. Februar 2012

Hasch mich, ich bin der Frühling

Gestern stand auf meiner ToDo-Liste: 16:00 Uhr Feierabend (Markt). Meike bat mich, nochmal nach dem roten Karostoff zu schauen und sie gab mir einen Tip für eine Thermoleggings, die selbst mir passend könnte. Da lass ich mich nicht zweimal bitten und mache mich auf in die Kälte.

Mit Erstaunen stellte ich fest, dass ich fast allein war auf weiter Flur: der Markt war fast leergefegt von Menschen, ein geschätztes Drittel der Stände war gar nicht da und die winterfesten Verkäufer, die sich nicht von den Temperaturen schrecken ließen, fingen an, einzupacken - um halb 5, sehr ungewöhnlich (wenn auch verständlich).
Leider konnte ich keinen meiner Pläne umsetzen: weder fand ich die sagenhaften Leggings noch war mein Lieblingsstand zu finden. Ein wenig ärgerlich, dachte ich zunächst. Mag ich gar nicht, so unverrichteter Dinge wieder abzuziehen.

Da ich ja nun schonmal da war und die Lage so entspannt - selbst der Kurzwarenstand war quasi frei, kaum ein Kunde weit und breit - hab ich die ausharrenden Stoffstände begutachtet. Ich brauchte auf jeden Fall noch was zur anstehenden Geburt einer befreundeten Kollegin (also dessen Kindes) und schon vor ein paar Tagen war der Entschluss gereift: keine Wollwintersachen mehr! Ab sofort wird frühlingskompatibel genäht.

Dieser Entschluss ging einher mit der Idee einen Frühlingsmantel zu nähen. Den Wintermantelplan hab ich irgendwann im November begraben, aber ich bin wild entschlossen, für den anstehenden Frühling was zu nähen.

Am Stand mit den günstigen (naja, manchmal eher billigen) Wollballen hielt mich ein psycheledischflieder sehr dezenter Wollstoff in sanftem Lilaton fest. Er flüsterte: Hasch mich, ich bin der Frühling. Ist sowas zu fassen? Da steht man am gefühlt kältesten Tag des Jahres auf dem Markt, der Schnee setzt ein, man denkt an nichts böses - und wird quasi eiskalt vom Frühling angehauen: Kauf mich!

Die beiden Fotos geben nur sehr ungenau wieder, was ich mit nach Hause genommen habe. Der Stoff ist wirklich sehr flieder, noch dazu mit einem leichten Glanz, insgesamt etwas speziell ziemlich besonders.
Hier nochmal die ganze Beute, der Mantelstoff ist hier auch ganz gut zu sehen.
Der sehr schöne Streifenjersey ist für das Geburtsgeschenk. Der Streublümchenjersey wird wohl für mich und L1 reichen für ein hübsches Frühlingskleid. Dann der erwähnte Mantelstoff. Und danach noch ein sehr vielversprechender Stretchstoff, irgendwas zwischen Jersey und Gabardine. Im schummrigen Licht des Marktes hielt ich ihn für schwarz und hab mich so gefreut als er sich zu Hause als braun herausstellte. Ich glaub das wird das nächste Projekt: der Karokleid-Schnitt in uni braun.

Bleibt nur noch die Frage nach dem Mantelschnitt. Ich hab schon eine Idee...
Für weitere Frühlingspläne werde ich mal den gestern im Briefkasten gefundenen S&S-Katalog sichten, wie es Cat gestern schon gemacht hat.

Einen kuschligen Samstagabend wünscht
Melleni

3 Kommentare:

  1. Ja, der Frühling sendet eindeutig Botschaften durch die eisige Kälte! War heute zum endgültig letzten Mal im Stoffgeschäft meines Vertrauens und habe für 5 (fünf) NordseeUrlaubsOsterHosen für mich Stoff gekauft. Plus etwas (3 m oder so)Jersey (passend), plus Stoff für 2 Westen (passend). Die OsterFerienNordseeJacke liegt hier schon zugeschnitten... Ich würde sagen: die Botschaft ist angekommen. Grüße vom Niederrhein (-12 °), Bronte

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  2. Hier ziehen nach und nach auch die ersten Frühlingsstoffe ein. Die Winterstoffe sind schon neu durchsortiert und weit hinten im Schrank verstaut. Dein Frühlingsmantelstoff ist einfach toll, den hätte ich auch sofort mit genommen.
    Liebe Grüße
    Arlett

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  3. Oh ja, je kälter desto intensiver denke ich über Frühlingskleider nach.....über einen Mantel übrigens auch......Deine "Beute" lässt den Frühling ja ahnen, ich bin gespannt auf die Ergebnisse!
    Herzliche Grüße
    Sabine

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