Dienstag, 11. September 2012

Sommerrückblick und Urlaubspläne

Dieser hochsommerliche Montag - mit zwei maladen Kindern zu Hause - bietet sich an, mal ein kleines Fazit des nun endenden Sommers zu ziehen. Da wir uns zum Ende der Woche in unseren lange geplanten und wirklich wohlverdienten Jahresurlaub aufmachen, werde ich die Gelegenheit nutzen und auch gleich einen Blick auf unsere Urlaubspläne werfen.

Sommer ist ja für viele so eine Sehnsuchtszeit, die randvoll gefüllt ist mit Plänen und Erinnerungen - an usselige Herbstnachmittage in der Kindheit erinnern sich wohl die wenigsten?! -, die kostbar ist und deshalb gut genutzt werden will.

Für mich ist der Sommer auch immer was besonderes. Im Mai lagen noch drei verheissungsvolle Monate vor mir. Ich freue mich immer über die langen Tage, die so früh beginnen und spät enden, das lange draußen sein, das viele Licht. Ich mag den Sommer in der Stadt und das rausfahren aufs Land. Die schönsten Erinnerungen sind bei mir mit Sommertagen verknüpft (hier schonmal beschrieben). Gleichwohl könnte ich mir nicht vorstellen, in einer jahreszeitlosen Gegend der Erde mit Dauersommer zu leben. Schon vom Typ her (Haut, Haare, Kreislauf) machen mir Dauersonne mit konstant über 30 Grad zu schaffen. Ich mag den Jahreszeitenwechsel sehr und freue mich eigentlich immer, wenn der Sommer zu Ende geht und der Herbst kommt. Echt jetzt. Gleiches gilt für den Winter und den Frühling. Das heißt nicht, dass ich ein Winterfan bin: November, Januar und Februar sind auch für mich die ödestens Monate. Aber über kalte Nächte und den ersten Schnee freue ich mich - fast! - so wie über die ersten Frühlingsboten. Und die Vorboten des Herbstes vor gut einer Woche machten mir gar nicht so viel aus, weil ich dann dem inneren Schweinehund nachgeben und es mir zu Hause kuschelig machen kann und nicht immer so einen "Zwang" verspüre, rauszugehen.

Ich bin gespannt, wie sich da jetzt unsere Sommerverlängerung anschließt. Wenn wir Anfang Oktober wiederkommen wird es ja deutlich kühler und morgens und abends dunkler sein. Ich hoffe, dieser abrupte Wechsel bekommt uns gut.

Mit Blick in meine Wochenrückblicke kann ich sagen: das war ein interessanter und sehr produktiver Sommer. Ich denke, im nächsten Jahr werde ich mich über die umfangreiche Sommergarderobe freuen. Aber es waren auch einige Fehlgriffe Lehrstücke dabei:

Den Anfang machte eine kleine virtuelle Nährunde mit Friederike und Arlett: Das Kleid 105 wurde, nach einigen Problemen, mein Schützenfestkleid - das ich leider kaum angezogen habe. Diese festen (Patchwork-) Baumwollstoffe sind meiner Meinung nach nicht wirklich gut geeignet für Kleider und auch mit Röcken bin ich nicht so zufrieden. Der Schnitt stand lange noch auf meiner ToDo-Liste und wird im nächsten Jahr dann nochmal realisiert.

Meikes Blümchen- und Streifenmonate haben Spuren hinterlassen in Form von Röcken hier und hier, andere schöne Röcke wandern in den Reisekoffer: hier und hier und hier

Es gab mehrere so halb gute Projekte:

Diesen Schnitt MUSS ich unbedingt im HErbst wieder ausprobieren - dann jedoch mit einem anderen Stoff! Ein bi-elastischer Jersey, so lernte ich von Vera, eignet sich nicht wirklich. Ich trage dieses Kleid einfach nicht oft. 

Ähnliches gilt für diesen Schnitt. Auch nach diversen Anpassungen sitzt dieses Kleid nicht wie es soll. Komischerweise trage ich es dennoch recht gerne.



Mir scheint, das Rockteil passt in der gewählten 42 bzw. darf wohl nicht knapper - aber das Oberteil erscheint mir viel zu groß, da würde wohl ne 38 passen...

Und als Jerseyvariante ist es zwar recht schön anzusehen, aber durch den Bi-Stretch zu labberig, so dass ich es auch kaum tragen mag.


Noch ein äusserst vielversprechender Schnitt wurde in diesem Jahr leider nichts: hier und hier - mal gucken ob ich im nächsten Jahr die Muße habe, das Pünktchenkleid einfach nochmal aufzutrennen und ein neues Oberteil zu nähen...

Aber es gab auch Erfolge zu vermelden:
Ein tolles Hochsommerkleid, das als Jogginghosen-Version :) (= in bequemem Jersey) mit nach Amerika darf sowie meine erste Lorelady, die auch in den Koffer kommt und die neue Träger bekommen hat - das dazugehörige Beweisfoto krieg ich grad wegen nicht aufzufindendem USB-Kabel nicht aus der Kamera raus. Merde.

Und: Die Entdeckung des Jahres: ein Jersey-Wallekleid, das auch als schmale Version durchaus funktioniert

Was sonst noch: Ich wurde beklaut, es war Fußball-WM, äh -EM (danke, Frau Kirsche!), die Große war auf Kitareise, es war oft und vor allem lang kühl und nass, kein richtiger Sommer - ausser die letzten Wochen, ich hatte zwei schöne kinderfreie Wochen, schöne Wochenenden und Tage in meiner alten Heimat, Kind- und Bloggeburtstag, wir gucken uns Schulen für die Große an und freuen uns auf ein weiteres schönes Nur-Kitajahr. Beim Gedanken daran, dass nächstes Jahr Einschulung ist, wird mir mulmig.

Und jetzt Kalifornien. So sind die derzeitigen Pläne mit unserem Riesen-Camper:

Wir werden in L.A. starten, dort erstmal in Santa Monica im Hotel ankommen. Am nächsten Tag dann den Camper beziehen, ausgiebigst einkaufen (Kühlschrank bestücken, Campingausrüstung etcpp.) und dann Richtung San Diego. In Laguna Beach wollen wir das Campingleben dann austesten - ob das was für uns ist?

Es geht wieder zurück in Richtung San Francisco, über Santa Barbara, Monterey und Santa Cruz (hört sich cool an, oder?). Und nach San Francisco geht es dann Richtung Yosemite (die haben die Nagerplage hoffentlich im Griff) und Mono Lake. Falls wir noch Zeit haben - wer weiß??? - wollen wir uns tatsächlich Las Vegas angucken, der Grand Canyon ist aber vermutlich zu weit weg. Danach über Palm Springs - vielleicht auf diesen Campground? -  und zurück nach L.A.

Puh. Eigentlich ist mir nach Erholungsurlaub, vielleicht auf Rügen?!

Kennt Ihr das? Die Reise ist geplant, schon lange, eigentlich freut Ihr Euch drauf - und dann denkt Ihr: ach, eigentlich kann ich auch hier bleiben. Ich hab das von meiner Mama geerebt, ahne aber, dass es noch andere Menschen gibt, denen es so geht.

Auf meiner ToDo-Liste steht nicht mehr so viel, ich will noch Campgrounds recherchieren, packen - und nochmal eine virtuelle Runde durch Stoffläden drehen um gut vorbereitet zu sein. Gerade San Francisco scheint da doch einiges zu bieten!

Ich freu mich jetzt einfach mal auf die Reise - und auf das Zurückkommen im Herbst mit neuen Plänen und Herbst/Winterhighlights wie zum Beispiel unser großes (?) Bloggerinnentreffen im November.

Habt eine schöne Zeit. Auf bald!
Melleni

Sonntag, 9. September 2012

Wochenrückblick KW 35/36

Der Urlaub ist in greifbarer Nähe. Ende der Woche geht es los. Die ToDo- und Packlisten sind geschrieben. Die Route steht, zumindest grob. Diese Woche wird aber nochmal anstrengend. 

Wir sind urlaubsreif.

[GEFREUTI] Die Sommerpause ist um: die heuteshow ist zurück!
[GEFREUTII] Über ein sehr schönes Elterngespräch in der Kita.
[GEFREUTIII] Gerties Nähbuch ist angekommen!

[GEKOCHT] Backofengemüse mit Kartoffeln Aioli, Blumenkohl-Möhren-Curry mit Räuchertofu und Röstzwiebeln, immer mal wieder Rohkost, so Sachen

[GEERNTET] Am vorletzten Wochenende waren sie reif: unsere Pflaumen. Geschätzte 30 kg haben wir vom Baum geholt, davon kam vielleicht knapp 1/3 gleich in die Tonne. Gut 8 kg nahm unsere Helferin mit, wir den Rest. Der wurde zunächst großzügig in der Nachbarschaft verschenkt und zu guter Letzt dann entkernt und tiefgefroren - für 8 Bleche Pflaumenkuchen ist gesorgt...
[GEBACKEN] Klar: Pflaumenkuchen - wir hatten noch ein Paket vom letzten Jahr...

[GEKLICKT] Die Zeit rast: wir haben die Reiseplanung konkretisiert. Sehr hilfreich waren da die Posts zum California Roadtrip bei Luzia Pimpinella. Hach, diese Bilder!

[GEPLANT] Was muss alles mit? Was muss noch alles erledigt und besorgt werden?

[GENÄHT] Rettungsversuch des Sommerkleides - leider gescheitert. Das Kleid passt einfach nicht. Zwei sehr bequeme Jerseykleider, dieses und eine Jerseyvariante von diesem.
Der Sommer ist ja nun vorbei und mit diesen Kleidern nun auch endlich mal die Sommernäherei. Für den Urlaub werden nur noch zwei Taschen genäht und dann war es das für dieses Jahr. Jawollja. Hab jetzt auch keine Lust mehr und freue mich auf 4 nähfreie Wochen.

[GELESEN] Viel, ich fang mal vorne an:

Landwirtschaft und Esotherik
Unsere Unfähigkeit, die Konsequenzen neuer Großtechnologien abzusehen und ins Kalkül zu ziehen
Einen treffenden Kommentar von Mely Kiyak zur Stanford-Studie ("Liebe Biogemüse-Studie")
Das Inferno in Rosa
Und über einen Rechtsstreit über ein verrutschtes Ohrloch



Mittwoch, 5. September 2012

MMM - Kleid für echte Frauen



Gestern morgen las ich in der Berliner, dass die "Ohne Models" Aktion der Br*gitte auf dem Prüfstand steht. Die Aktion, mit viel Tamtam gestartet und ohne zeitliche Befristung geplant, könnte also bald auslaufen.Wird das irgendwen interessieren oder gar traurig stimmen? Wird es einen Unterschied machen? Ich denke: Nein. Zu Anfang sah man noch Plus-Frauen (also solche, die Größe 42 tragen, haha), zunehmend jedoch unterschieden sich die nicht professionellen Frauen kaum bis gar nicht von professionellen Modells. Da es Frauen in Größe 34/36, noch dazu möglichst attraktive, nicht wie Sand am Meer gibt und die Produktion von Modebildern mit diesen vermutlich nicht gerade weniger aufwändig ist, könnte es also zu diesem, ich nenn es mal, Rückzieher der Zeitschrift kommen.

Meike nimmt das zum Anlass, über echte Frauen zu schreiben. Also, so richtige echte Frauen, nicht die gecasteten, sondern die aus dem Alltag, die mit Bauch, die kleinen, die mit Rundung oder ohne, die im Leben stehen. Sie beschreibt sehr gut, worum es beim MMM geht: diesen Frauen, sofern sie sich mit selbstgemachter Kleidung beschenken und damit ihr Leben schöner machen, eine Plattform zu geben. Sich zu zeigen, zu präsentieren, Feedback zu holen, sich zu vernetzen, andere zu loben, zu lachen - kurz: positive Energie zu gewinnen. Hej, wer kann das nicht gebrauchen?

Der Satz von Steffi (Nähfiddeley) in den Kommentaren hat mir gut gefallen: 
"Und seit mir klar wurde, dass ich durch das Selbernähen mir fast jeden Modewunsch selber erfüllen kann bin ich mutiger und experimentierfreudiger geworden." Dieser Satz gilt uneingeschränkt für mich.




Ist das nicht großartig? Ich kann mich durch das Nähen neu erfinden. Vielleicht werde ich nicht zu einem neuen Menschen, aber ich verändere mein Äußeres und damit mein Selbst- und Fremdbild - und damit ja schon in gewisser Weise "MICH".

Früher hätte ich niemals ein solches Kleid getragen. Früher hätte ich keine Jerseykleider getragen - "tragen zu sehr auf", "das kann ich doch nicht anziehen" - früher hätte ich überhaupt keine Kleider getragen. Durch das Nähen hab ich viel implizites Wissen über Stil, Weiblichkeit und Figur erlangt. Viele Mythen, die sich meist irgendwann vor und während der Pubertät gebildet haben sind damit obsolet. Was für eine Befreiung!

Wenn doch nur jede Frau, die bald jeden Tag in unvorteilhaften Jeans verbringt, wüsste, wie toll sie im Kleid aussehen könnte - wenn sie sich nur trauen würde.

Was das alles mit diesem Kleid zu tun hat? Nun, es betont sehr ungünstig die Bauchpartie, die nach zwei Geburten nicht mehr zu meinen absoluten Lieblingszonen gehört. Um ehrlich zu sein, war mein Bauch noch nie eine solche Zone, es ist ein bisschen unredlich, dies auf die Schwangerschaften zu schieben. Um ganz genau zu sein, hab ich diese Figur SEIT der ersten Schwangerschaft, aber der Bauch quillt doch neuerdings unschön hervor. Wie gut dass es Quetschhosen gibt - eine Konzession an das geltende Schönheitsideal. Ich arbeite aber dran :)

Auf den Fotos ist das nicht zu sehen, was mich verblüfft. Aber in echt - und zum Beispiel im Profil - ist das nicht gerade das vorteilhafteste Kleid. Aber es ist schön. Und bequem. Und deshalb trage ich es sehr gerne. 

Dies ist der vermutlich längste MMM-Text, den ich je geschrieben habe. Noch irgendjemand da? Also zu den Fakten:

Das Kleid ist eine Abwandlung des neu entdeckten Vogue DKN 1027 Schnittes (hier gezeigt). Ich habe das Oberteil unverändert übernommen und dann ein Rockteil halb freihändig, halb nach einem Onion-Schnitt geschnitten.

Durch den hellen, sehr elastischen Stoff (ein Jersey vom Markt) und den hohen Ansatz des Oberteils sowie das etwas schmale Rockteil kommt dieser Bauch-Effekt zustande.

Ich bin gespannt, welche echten Frauen ich heute abend hier bewundern kann!

Melleni

Montag, 3. September 2012

Hallo Berlin - Bloggertreffen 2012




Es ist vielleicht noch ein bisschen zu früh, von einer Tradition zu sprechen. Aber wir sind auf dem besten Weg: Bereits zum dritten Mal findet dieses Jahr ein Bloggerinnen und Freunde Treffen in Berlin statt.

Im letzten Jahr trafen sich knapp 50 Frauen zu einem großartigen Wochenende. Ich war zum ersten Mal als Bloggerin dabei. Wir lernten die Gesichter, die Frauen hinter den Blogs kennen. Es gab Raum und Zeit zum ratschen, quatschen, lachen, fachsimpeln und vernetzen. Die wunderbare MMM-Crew ist ein Ergebnis dieses Networkings.

Da sich das Programm bewährt hat, behalten wir es in diesem Jahr im wesentlichen bei und freuen uns auf das Treffen am 18.11.2012. Es wird wieder ein kleines Damenprogramm geben: Am Freitag nachmittag treffen wir uns zum gemeinsamen Bummel auf dem Maybachufermarkt. Und wer will geht am Samstag abend zusammen essen.


Eine Änderung gibt es zum letzten Jahr: Wir bitten um verbindliche Anmeldung und behalten uns vor, vorab eine angemessene Kostenbeteiligung zu erheben. Genaueres hierzu findet Ihr bei Cat und Kascha - hier ist auch ab sofort eine Anmeldung möglich: catundkascha at gmx.de

Ich freue mich und bin gespannt, ob wir dieses Mal die 50er Grenze toppen! 

Einen schönen Wochenanfang wünscht Euch
Melleni