Donnerstag, 24. Juli 2014

Dirndl Sew Along: Inspiration

Spätestens seit der Burda-Ausgabe 9/2011 habe ich die fixe Idee, mir ein Dirndl zu nähen. Mir gefallen die Modelle, die mir gar nicht so folkloristisch-bayrisch erscheinen. Bislang konnte ich mich aber nicht dazu durchringen. Ich stamme aus Ostwestfalen und lebe in Berlin, beides keine Trachtengegenden. Am Wochenende hatte ich mal wieder das Vergnügen, auf einem ostwestfälischen Schützenfest zu sein - aber die dort üblichen Kleider haben nichts mit Trachten zu tun. Und eine kleine google-Recherche zu ostwestfälischen Trachten brachte auch nichts wirklich interessantes zutage.

Nun lädt Julia uns ja ein, mit ihr zusammen ein Dirndl zu nähen. Urlaubsbedingt und nach schlechten Erfahrungen mit Sew Along Zeitplänen wollte ich eigentlich erstmal abwarten und Weißbier trinken. Aber gestern abend hat mich doch die Trachtenmuse geküsst.

Begonnen hat alles bei Suschna. Sie fragt, woran man die Echtheit afrikanischer Stoffe erkennt, klärt über vermeintliche Originalität auf, stellt ein paar Quellen vor und zeigt einige ihrer Schätze. Spätestens bei Lena Hoscheks Show der Fashion Week ist dann wohl bei mir der Groschen gefallen! Ich nähe mir ein "afrikanisches Dirndl"! 

Vor einer halben Ewigkeit 16 Jahren bin ich nach Westafrika gereist, nach Ghana. Die Reise hat mich sehr geprägt und ich würde wahnsinnig gerne wieder dorthin reisen. Ich kann mich noch sehr lebendig an den großen Markt in Accra erinnern, ich glaube, er ist einer der größten in Westafrika. Die "Stoffabteilung" dort ist riesig und es machte ungeheuren Spaß, sich die farbenprächtigen aber auch schlichten und ganz unterschiedlichen Stoffe wieder und wieder anzusehen. Ich habe mir damals einen simplen Wickelrock und eine Hose nähen lassen.

Seitdem haben mich westafrikanische Stoffe eigentlich nicht mehr interessiert. In meinem allerersten Post berichte ich von einer Kurzreise nach London und den Stoffgeschäften in der Middlesex Street, die allesamt afrikanische Stoffe verkaufen. Ich hatte damals einen sehr netten Plausch mit der Besitezrin des Ladens, ohne jedoch Stoff zu kaufen.

Wenn ich das beides nun aber zusammenbringe kommt das raus, was D'Urban Dirndl oder Dirndl Africain genannt wird. Noh Nee bringt es auf den Punkt: "Ein Dirndl aus afrikanischen Stoffen swingt, strahlt, ist unkonventionell und macht gute Laune. Dirndl à l' Africaine ist für Frauen, die nie ein Dirndl tragen wollten oder schon viele besitzen."

Ich gehöre zu ersteren und habe das Gefühl, dass ich mit einem solchen Crossover-Dirndl auch in Berlin auf die Straße - und vielleicht sogar zum Schützenfest :) - gehen kann. 

He, das scheint mir genau das richtige zu sein! Ich bin ein bisschen aufgeregt und wäre jetzt am liebsten am Patchwork-Stand am Maybachufer-Markt um die dortige Auswahl zu checken. Suschna schreibt, dass von Vlisco die teuersten Stoffe sind; bei Empire Textiles gibt es so wunderschöne Wax Prints in großer Auswahl und ziemlich günstig: dieser, dieser, dieser und dieser (kreisch!) oder doch etwas "afrikanischer" dieser und dieser würden mir spontan zusagen.
Und dann stellt sich ja auch die Frage nach dem richtigen Modell. Die Modelle aus o.g. Burda werde ich mir sicherlich nochmal genau ansehen - mir gefällt dieser Schnitt schonmal sehr! - aber auch die diversen Quellen, die auf dem MMM blog vorgestellt werden. Während die Kleider bei Noh Nee (hier nochmal ein Überblick) eine klare Dirndl-Form haben, erinnern die Kleider von D'Urban Dirndl nur sehr entfernt an ihre europäischen Schwestern. Ich könnte mir auch ein Trachtenkleid im Afrikadesign vorstellen, also kein Dirndl im engeren Sinne. Oh, das ist spannend, mit so einer fixen Idee im Kopf! Danke Julia und auch Suschna für den Anstoß!

Was meint Ihr? Kann das was werden oder ist die Idee des Crossover too much? Vielleicht hat noch jemand Lust bekommen?

Sonntag, 6. Juli 2014

Badenixen Sew Along - verspätetes Finale

Geschafft! Mein Zweiteiler ist seit vorgestern fertig.
Das Finale vor einer Woche hab ich verpasst und bis zum Finale der Herzen am 20.7. kann ich nicht mehr warten. Ich MUSS ihn zeigen. Jetzt. Sofort.

Lange Zeit sah es so aus, dass ich auch einen Bombshell nähen würde. Nach einem halben Probemodell plagten mich Unlust und Zeitmangel, mich wirklich intensiv mit der Fertigstellung des Höschens - der einzig etwas komplizierteren Stelle beim Bombshell - zu befassen. Da wir für das Wochenende eine Fahrt nach Westfalen planten, inklusive Besuch im heimischen Freibad, befasste ich mich nochmal mit dem Ottobre Tankini (Modell Rimini, Heft 2-2011). (Ganz herzlichen Dank an M. für den Schnitt!)
 
Am Mittwoch tat sich ein Zeitfenster für ein Probeteil aus Jersey auf und so machte ich mich am Donnerstagabend an den Tankini. Freitag morgen, vor der Fahrt, konnte ich ihn dann noch fertigstellen: Das Futter musste noch eingesetzt werden.

Hier das Ergebnis. Er kann sich sehen lassen, von außen wie von innen.
Ich muss gestehen: Ich bin ziemlich stolz auf mein Werk. Der Badeanzug sitzt super und gefällt mir sehr. Ich habe auf Cups verzichtet, funktioniert aber sehr gut.
 
Gestern dann der Praxistest im Freibad. Der Zweiteiler hat alle Tests bestanden: An- UND Ausziehen, Duschen, Brust- und Rückenschwimmen, Trocknen - alles tadellos. 
 
Ein schöner Rücken kann auch entzücken... 
Das Badeanzugnähen ist einfacher als gedacht. Aber eigentlich ist das ja nicht verwunderlich, soo kompliziert ist der Schnitt ja nicht und der Stoff macht auch keine Zicken. Was mir etwas einschränkend erscheint, ist die Auswahl an Stoffen. Uni-Stoffe gibt es ja durchaus in akzeptabler Auswahl. Aber bei gemusterten wird es dann doch schnell dünn. Ausser Sewy und Wien2002 scheint es keine Quellen zu geben. Wie schade! Aber das scheint ja noch eine Nische zu sein, die bislang nicht sehr massentauglich ist. Vielleicht ändert sich das ja in Zukunft.

Mein Fazit: Ich bin begeistert und freue mich total über den neuen Tankini! Ich hab im letzten Jahr nicht beim Bombshell Nähen mitgemacht und bereits vor Lottis Idee damit geliebäugelt. Vermutlich hätte ich mich aber doch wieder nicht dazu durchgerungen. Manchmal braucht es einfach einen Anstoß. Danke Dir dafür, Lotti!

Mittwoch, 2. Juli 2014

MMM - geblümt


Guten Morgen! Beim heutigen MMM zeige ich mein neues Kleid nach einem meiner Lieblingsschnitte Simplicity 7411. Gemäß Frau Craftelns Motto: Auf Nummer Sicher gehen ist dies das x-te Kleid nach diesem Schnitt. 


Den Stoff fand ich vor 2 oder 3 Wochen auf dem Maybachufermarkt. Es ist ein relativ dicker Baumwollstoff mit ordentlich Elasthan - eine Qualität die man bei gemusterten Stoffen nicht so oft findet. Wie so oft bei tollen Stoffen dachte ich nachher: hätteste mal mehr genommen.
Catherine zeigte vor zwei Wochen ein Hammerkleid aus dem Stoff. Und Wiebke begrüßt uns heute auf dem MMM-blog in einer dritten, wunderhübschen Version! So toll! (Wir haben uns nicht abgesprochen!)


Durch die Festigkeit des Stoffes und den schmalen Schnitt kann ich das Kleid leider nicht mit Strumpfhose/Legging kombinieren. So trug ich es am vergangenen Samstag zum Fußballgucken und Hamburger essen im White Trash Fast Food  und am Sonntag beim wunderbaren Sommer-Nähkränzchen.
 Und es passt perfekt zur heiß geliebten gelben Kaufstrickjacke!

Für alle, die am heutigen spielfreien Tag Langeweile bekommen: hier noch der aktuelle youtube-Hit: 



http://memademittwoch.blogspot.de/2014/07/me-made-mittwoch-am-2-juli-2014.html