Donnerstag, 31. Januar 2013

Donnerstag ist Veggietag #3: Wir haben's satt!

Am vorvergangenen Wochenende fand in Berlin zum dritten Mal die große "Wir haben's satt" Demo statt. Wie schon vor zwei Jahren waren wir - L1 und ich - in diesem Jahr wieder mit dabei. Naja: zumindest ein bisschen. Es war a...kalt, bevor es los ging standen wir bereits ne gute Stunde auf dem Bahnhofvorplatz rum, dann bekam das Kind Hunger - ausgerechnet :)! - und irgendwann setzte sich der Trupp in Bewegung. Ein ganzes Stück ließen wir uns treiben, sahen Herrn Ströbele auf dem Fahrrad und jede Menge "Kühe" und "Hühner". Kurz vor der Friedrichstraße kullerten der Kleinen dicke Tränen über die Wange: "Mama, mir ist kalt!" Mir war auch kalt, also gingen wir den Weg zum HBF zurück und konnten nochmal diesen sehr bunten und lauten Zug aus alten und jungen Leuten, Bauern und Studies, Eltern mit Kleinkindern, Rentner, radikalen Tierrechtlern und Bienenzüchtern, Konservativen und Linken, Vegetarieren und Slow Foodlern auf uns wirken lassen. 

Hier ein paar Impressionen :)





Der Presseclub des letzten Sonntags hat die Demo sowie die Grüne Woche zum Anlass genommen, sich mit dem Thema Ernährung und Landwirtschaft auseinanderzusetzen und fragte: Was ist uns unser Essen wert? Auf dieser Seite finden sich interessante Links die das Themenfeld breit aufrollen. Die Sendung als solches zeigt aus meiner Sicht vor allem eines sehr gut: Ernährung ist kein privates Thema, wie es Alexander Neubacher vom Spiegel darstellt. Die "Nebenfolgen" der industrialisierten Lebensmittelproduktion zahlen wir alle. Es ist nicht einerlei, wie, wo und unter welchen Bedingungen unser Essen produziert wird.

Wer sich die schöne Welt der industriellen, formierten, ortlosen, sterilen Massenproduktion ansehen will, ist bis zum 1. April gut im Martin Gropius Bau aufgehoben. Die Ausstellung Lebensmittel zeigt in scheinbar banalen Bildern die Tristesse der europäischen Lebensmittelproduktion. Ausgeräumte Landschaften, in denen Menschen mit krummen Rücken arbeiten, regenbogenfarbig schimmernder Analogschinken, von Insekten befallenes Obst, "Kinderwurst", übergrüne Grannys und Paprika, Fischköpfe und pappiges Fastfood, der in Plastik eingeschweisste Fleischklotz.
Der Fotograf Michael Schmidt verzichtet auf wirklich drastische Szenen, die zumeist schwarz-weiß gehaltenen Bilder bringen gerade in der Reduktion das Wesentliche auf den Punkt: Was täglich auf unserem Teller landet ist alptraumhaft.

 Quelle: hier
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1 Kommentar:

  1. Diese Ausstellung würde ich mir auch gerne anschauen und auf die Demo wäre ich auch mitgekommen. Es wäre schön, wenn alle ein bisschen drüber nachdenken würde, was sie essen.
    Herzliche Grüße
    Sabine

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