Die Zeit fliegt. Wir sind wieder voll und ganz in unserem Alltag angekommen. Selbst die Nähmaschine hat schon wieder gerattert - aber ich komme grad nicht so recht in meinen üblichen bloggen-Rhytmus. Aber heute "muss" ich endlich mal anfangen, unsere Reise zu dokumentieren, sonst sind die Erinnerungen bald verflogen...
Bevor ich die ersten 4 Tage Revue passieren lasse, kurz die Details zur Reise.
Geplant haben wir eine Reise nach Kalifornien schon seit Längerem. Da waren wir noch zu dritt und L1 war zweieinhalb. Als sich dann jedoch L2 ankündigte haben wir die Idee nach hinten verschoben: Wir fahren "wenn L2 zwei ist".
Gesagt, getan. In diesem Jahr nun waren die Bedingungen gut, einen solchen Trip anzugehen. Im April haben wir den Flug gebucht, irgendwann danach dann den Camper (recreational vehicle = "RV"). Parallel wurden hier die Reiseführer gewälzt und Pläne geschmiedet. Aber es war ja noch viel Zeit... Der Frühling verging, der Sommer plätscherte vor sich hin, und irgendwann war die Reise in nicht mehr allzu ferner Zukunft. Zeit, Reisepässe für alle zu beantragen.
Irgendwann - ich glaube, so 7 Wochen vor Abflug - ging es dann in die Grobplanung. Ich bin berüchtigt für meine ausufernden und selten lesbaren ToDo-Listen. Zwischenzeitlich hatte ich sicher 3 oder 4 parallele Listen, mit denen keiner ausser mir etwas anfangen konnte. Es muss ja so viel gemacht und getan werden!
Das Finetuning stand dann für die Woche vor dem Flug an. Klar, auf den letzten Drücker.... Zwar wollten wir keine Campingplätze vorbuchen, jedoch konnte es nicht schaden, mal einen Eindruck zu bekommen und im Netz nach Tipps zu recherchieren. Ich glaub, das hab ich dann so zwei Tage vor Abflug gemacht, neben dem Packen und dem Abstimmen der Reiseroute mit dem Liebsten - wo wollen wir eigentlich genau hin? - und der Stofflädenrecherche...
Freitag, 14.09.
Am Freitag früh um halb 7 ging es los: Das Taxi nach Tegel stand vor der Tür. Alles dabei? Alle da? Dann los!
Ute wollte wissen, wie der Flug mit zwei Kleinkindern lief. Sagen wir so: Von den 11 Stunden hätte ich die letzten 3 eindeutig nicht gebraucht. Die Kleine die ganze Zeit bei Laune zu halten war schon anspruchsvoll. Und: Der Rückflug über Nacht war - wen wundert's?! - ein Klacks. An sich haben wir aber auch den Hinflug gut überstanden - nur die Frau die vor uns saß und die Kinder immer so böse anguckte aber nie was sagte, die ging mir auf den Keks...
Ich machs jetzt mal ein bisschen flotter: Am frühen Nachmittag Ortszeit kamen wir schließlich in L.A. an - yeah! -, überstanden sehr entspannt die Einreiseprozedur und fanden einen netten südkoreanischen Taxifahrer - Eugine -, der zu "unserem" Fahrer wurde und uns sowohl zum Hotel, am nächsten Tag zur Leihstation und von dieser am letzten Tag zurück zum Airport brachte.
Danke, Eugine, für die Sesamkekse, die Sie extra mitgebracht haben für die Kinder für den Rückflug!
Das Thema jetlag hat mich doch ein bisschen beschäftigt. Üblicherweise heißt es ja, dass der Effekt auf dem Rückweg bzw. nach Osten, heftiger ist als nach Westen. So hatte ich das auch in Erinnerung vom Flug nach New York vor 8 Jahren. Ich hing damals schon ein paar Tage in den Seilen und kann mir mit zwei Kindern echt was besseres vorstellen. Für den ersten Tag war klar: Wenn wir halbwegs bis 5, 6 Uhr am Nachmittag durchhalten und dann ins Bett gehen, müssten wir relativ entspannt in den Rhytmus kommen.
Nach dem Einchecken im Hotel zog es uns raus, in die Sonne! Es war warm, so richtig warm, das Hotel war nicht weit von Venice Beach entfernt. Also: hin! Erstaunlicherweise ging es uns super, so dass wir uns gegen 6 ein Strandlokal suchten, die empfohlene kohlenhydradreiche Nahrung in Form von french fries und (Veggie) Burger zu uns nahmen und dann zurück ins Hotel gingen. Gegen halb 8 waren wir dann alle in der Falle - nachdem wir alle knapp 24 Stunden auf den Beinen waren! Die Nacht war ok, ein bisschen laut war es - die Klimaanlage, Nachbarn - ich hab schon besser geschlafen - aber wir waren im Rhytmus.
Sa, 15.09.
Der Tag beginnt mit einem kleinen Standspaziergang und einem leckeren Hotelfrühstück mit dem üblichen Plastikmüll... Eugine ist da und bringt uns zur RV-Ausleihstation. Das Ausleihprozedere zieht sich ein bisschen hin, wir schauen einfach den Film über die RV-Technik zum dritten Mal. L1 ist nun im Bilde, wie das mit den Wasseranschlüssen läuft und worauf man beim einparken achten muss. Kann ja nicht schaden.
Dann ist es da: unser mobiles Reiseheim für die nächsten drei Wochen! Größer als gedacht aber kleiner als das, was sonst so üblicherweise auf den Straßen rumrollt und auf den Campgrounds steht.
Nun heißt es: Einkaufen! Auf zum nächstgelegenen Walmart, wir müssen uns eindecken: der Kühlschrank ist leer, die Kinder brauchen Autositze, wir alle Decken... Aufgrund der Hitze entscheiden wir uns, es erstmal mit einfachen (und günstigen) Fleecedecken zu versuchen.
Anschließend fahren wir zum Golden Shore Campground in Long Beach, ein klassischer Stadt-Platz mit Parkplatzcharme aber dafür auch Pool und Spa (Whirlpool), sauber und mit netten Nachbarn: Emil Neuman gab nicht eher Ruhe, bis die Klimaanlage im Camper lief. Die Nacht wurde heiß!
Leider hab ich gar keine Innenbilder unseres Schätzchens geschossen. Unser Plan, dass die Kinder "oben" schliefen, erwies sich als nicht umsetzbar: der Platz wurde für die Koffer gebraucht und die Kinder wären ungeschützt rausgekullert... Große Enttäuschung! So kam es, dass wir schöne Eltern-Tochter-Pärchen bildeten und uns die verbliebenen zwei Schlafstätten aufteilten. Sehr romantisch! Aber so ein Familienurlaub ist halt kein Ponyhof...
So, 16.9.
Wir fahren weiter Richtung Santa Barbara. Der Weg entlang der Küste: wunderbar! Zuerst diese ewig langen Shopping- und Ausfahrtstraßen mit den ewig gleichen Ketten und Motels, später dann: Malibu, direkt am Strand entlang, durch hübsche Wohngegenden... Herrlich! Sommersonntag in L.A.!
Unser Campground liegt in Carpinteria: Direkt am Strand mit vielen Familien um uns, nicht billig, aber sehr nett.
Unser erstes Camping-Essen:
Mo, 17.9.
Ankommtag, wir bleiben noch ne Nacht. Es ist kühl geworden. Die Nacht ist kalt, wir frieren und beschließen: Wir brauchen Schlafsäcke, und zwar subito! Leider gibt es in Carpinteria keinen Walmart oder ähnliches, so dass wir eine weitere kalte Nacht verbringen.
Fortsetzung folgt....
Das liest sich so toll, ich möchte sofort Pläne schmieden...wir müssen das auch mal machen. Bin auf die Fortsetzung gespannt!!
AntwortenLöschenLg, Katharina
Es ist so schön zu lesen,und ich fühle mich gleich zurück gesetzt um ein Jahr,als wir eine ähnliche Reise machten.Cool,cool California.LA ,San Francisco,die Küstenstrasse ein Traum .Ach ich könnt gleich wieder eine Reise machen.
AntwortenLöschenLG eine stille Leserin deines Blogges
Annette